Neue Arbeitswelten mit akustischen Lösungen - realisiert durch sbp Seel Bobsin Partner Design-Konzeptionen

Natur als Vorbild – Biophiles Arbeiten in Bahrenfeld

Der weltweit führende Kreditversicherer Euler Hermes ist Anfang 2020 mit seiner Hamburger Deutschland-Zentrale mit rund 1.100 Mitarbeitern in einen sechs-geschossigen Neubau (31.500 qm) umgezogen. Innenarchitektonisch federführend für das gesamte identitätsstiftende und abwechslungsreiche Gestaltungskonzept im Raum war das Architekturbüro sbp Seel Bobsin Partner Design-Konzeption. Sie konzipierten im Auftrag von Euler Hermes hierfür neue biophile Arbeitswelten.

Euler Hermes setzt mit dem “Quartier” gezielt auf Nachhaltigkeit und eine neue, moderne Arbeitswelt mit einer hellen, transparenten und kommunikativen Atmosphäre. Die vielfältigen Biophilic-Design Komponenten sind im gesamten Gebäude spürbar und steigern das Wohlbefinden der Mitarbeiter.

Mit dem “Euler Hermes Quartier” setzt Euler Hermes bewusst auf Nachhaltigkeit: Das Gebäude ist DGNB Gold-zertifiziert, der Stromverbrauch wurde zudem im Vergleich zu den bisherigen Standorten um schätzungsweise rund 80 % reduziert, beim Wärmeverbrauch sind es sogar 87 % und beim Wasser wird ein um 70 % geringerer Verbrauch erwartet.

Welche übergeordnete Rolle spielte das Design-Konzept?

Durch den Einsatz von Biophilic-Design als Gestaltungsmethode transferierte sbp viele positive Ausprägungen der Natur auf den Menschen gezielt und in unterschiedlichen Intensitäten in das Gebäude. So zahlt die Gestaltung in einem hohen Maße auf das aktivitätsbasierte Arbeiten ein: Unterschiedliche akustische Ausprägungen zählen genauso dazu wie die akzentuierte Lichtplanung oder auch unterschiedliche Farbintensitäten je nach Tätigkeitsbereich und Konzentrationsgrad.

Mit einem ausgewogenen Mix aus biophilen Farben, Formen, Strukturen, großflächigen Grafiken und dem Einsatz von Grünpflanzen erweckt das Design positive Assoziationen mit der Natur und sorgt nebenbei für optimale Orientierung im Gebäude. Auf den sechs Geschossen dient jeweils eine Pflanzart thematisch als Designgrundlage: So wurden natürliche Formen skizzenhaft in der Wand- und Oberflächengestaltung umgesetzt. Durch das ergänzende Zusammenspiel mit variablen Farbkontrasten sind die Sonderflächen gut unterscheidbar. Großzügige atmosphärische Gastronomieflächen im Erdgeschoss mit hoher Aufenthaltsqualität ermöglichen eine ganztägige Nutzung für informelle Meetings, aber auch Rückzug. Das Thema der passenden Raumakustik und eine gewünschte Schirmung waren hierbei wichtige Aspekte in der Flächengestaltung.

Verschiedene Studien belegen, dass mehr “Natürlichkeit” im Bürogebäude den Arbeitsalltag zwischen Schreibtisch und Konferenzraum zufriedenstellender und gesünder machen kann. Menschen besitzen eine angeborene Affinität zur Natur – dadurch wird bei vielen Mitarbeitern die Konzentration, das Wohlbefinden und das Engagement gesteigert und Stress deutlich reduziert. In den unterschiedlichen Bereichen und ihren Anforderungen war es wichtig, eine jeweils passende Schalldruckpegelminderung herbeizuführen.

Welche Rolle spielte das Thema Akustik in diesem Projekt?

Ziel war die Schaffung von offenen und transparenten Flächen in allen Geschossen und Funktionsbereichen. Sowohl im Bereich der Lobby, des Cafés und der Restaurants als auch in den Multi-Space-Arbeitsflächen. Das innovative Gestaltungskonzept mit Multispace-Struktur sorgt dafür, dass die zeitgemäße Unternehmenskultur von Euler Hermes in den Flächen optimal zum Ausdruck gebracht wird. Durch die hohe Transparenz der Fassade ist das Gebäude zudem auch nach außen offen und spiegelt somit in alle Richtungen die Unternehmenskultur wider. Nur durch ein sehr spezifisches Akustikkonzept war es möglich, die gewünschte Offenheit zu ermöglichen.

Welche Bereiche standen hier besonders im Fokus?

Der Hauptfokus lag natürlich sehr stark auf der direkten Arbeitsplatzumgebung und den öffentlichen und nichtöffentlichen Kommunikationsorten. Die intensive Förderung der Kommunikationskultur stand im Mittelpunkt. Entsprechend wurde baulich auf die gewünschte Offenheit eingegangen und gezielte Maßnahmen für eine optimale Akustik im Gebäude geschaffen.

Welche konkreten akustischen Maßnahmen wurden angewandt?

Wichtig ist immer die Kombination vieler Bausteine auf unterschiedlichen Raumebenen. Durch die gezielte Material- und Produktauswahl an Boden und Kühldecke – mit den erforderlichen Absorptionswerten – wurde zunächst eine bauliche Grundlage geschaffen. Durch Customized-Lösungen im Innenausbau, z. B. in Form von individuellen Wandpaneelen, durch Aktivierung von Möbelfronten sowie durch zusätzlich applizierte Wandabsorber, wurde eine optimale Mischung erzielt, die trotz Offenheit die sehr angenehme Raumakustik begünstigte.

Innenarchitektur: sbp (Seel Bobsin Partner), Hamburg
Fotos: Copyright sbp & Karsten Knocke, Knockedesign

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